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Buchauszug E. Tolle

Ergänzendes
Beziehungen als spirituelle Praxis
(Buchauszug aus "Jetzt - die Kraft der Gegenwart" Eckhart Tolle)

... Durch das Anerkennen und Akzeptieren der Tatsachen entsteht eine gewisse Freiheit von ihnen. Wenn du zum Beispiel weißt, dass eine Disharmonie besteht und du in diesem "Wissen" innehältst, kommt dadurch ein neues Element ins Spiel und die Disharmonie kann nicht unverändert bestehen.
Wenn du weißt, dass du nicht im Frieden bist, schafft dein Wissen einen stillen Raum, der den Nichtfrieden liebevoll und zärtlich umgibt und so ihn in Frieden verwandelt.
Was innere Transformation angeht: Du kannst dafür nichts tun. Du kannst dich nicht verwandeln und schon gar nicht deinen Partner oder sonst jemanden verwandeln. Doch du kannst einen Raum herstellen, in dem Transformation geschehen kann, in dem Gnade und Liebe eintreten können.

Immer also wenn deine Beziehung nicht funktioniert, wenn sie in dir oder deinem Partner den Wahnsinn zum Vorschein bringt, freut euch. Das was im Unbewussten verborgen war, wird ans Licht befördert. Dies ist eine Gelegenheit für eure Erlösung.
Halte dein Wissen über den jeweiligen Moment und besonders dein Wissen über deine innere Befindlichkeit immerwährend fühlend aufrecht. Wenn Wut da ist, wisse, dass sie da ist. Wenn Eifersucht, Abwehr, Streitsucht, Rechthaberei, ein inneres Kind, das Liebe und Aufmerksamkeit fordert, oder irgend ein emotionaler Schmerz da sind - was immer es ist, erkenne die Wahrheit des Moments und verweile in der Erkenntnis. Dann wird aus deiner Beziehung dein Sadhana, deine spirituelle Praxis.

Wenn du bei deinem Partner unbewusstes Verhalten beobachtest, halte diese Beobachtung in der liebenden und wissenden Umarmung deiner Erkenntnis, sodass du nicht reagierst. Unbewusstheit und Erkenntnis können nicht lange koexistieren - selbst wenn die Erkenntnis nicht in demjenigen stattfindet, der gerade sein Unbewusstes ausagiert, sondern in seinem Partner.
Die Energieform, aus der Feindseligkeit und Angriffe entstehen, verhält sich absolut allergisch gegen die Gegenwart von Liebe.
Wenn du auf die Unbewusstheit deines Partners in irgendeiner Weise reagierst, dann wirst du selber unbewusst. Doch wenn du dann daran denkst, diese Reaktion zu erkennen, ist nichts verloren.

Noch nie zuvor sind Beziehungen so problematisch und konfliktgeladen gewesen wie jetzt.
Du hast sicher schon bemerkt, dass sie nicht dazu da sind, dich glücklich oder erfüllt zu machen. Wenn du versuchst, durch eine Beziehung Erlösung zu finden, dann wirst du wieder und wieder enttäuscht werden. Wenn du aber akzeptierst, dass Beziehungen da sind, um dich bewusst zu machen statt glücklich, dann wird deine Beziehung dir Erlösung bieten und du wirst mit dem höheren Bewusstsein in Einklang kommen, das in diese Welt geboren werden möchte.
Alle, die an den alten Mustern festhalten, werden in zunehmendem Maße Schmerz, Gewalttätigkeit, Verwirrung und Verrücktheit erleben.

Wenn ihr euch einig seid, dass die Beziehung eure spirituelle Praxis sein soll, könnt ihr eure Gedanken und Gefühle mitteilen, sobald sie auftreten, oder jede Reaktion, sobald sie auftaucht, und es entsteht keine Zeitverschiebung, in der unausgedrückte oder nicht anerkannte Emotionen und Beschwerden vor sich hin schmoren und wachsen.

Lerne es, deine Gefühle auszudrücken, ohne den anderen anzuklagen. Höre deinem Partner auf offene Art und ohne Abwehr zu. Gib deinem Partner oder deiner Partnerin Raum sich auszudrücken. Beschuldigen, Verteidigen, Angreifen - all diese Muster, deren Aufgabe es ist, das Ego zu stärken, zu schützen oder zu befriedigen, werden dann überflüssig.
Eckhart Tolle - Buchauszug
"Hinter jedem Ärger steht ein Bedürfnis, dass nicht erfüllt ist"
aus "GEWALTFREIE KOMMUNIKATION" (GfK) von Dr. Marschall Rosenberg

Ärger hat immer einen lebensbejahenden Kern. Denn im Kern jeden Ärgerns findet sich ein Bedürfnis, das erfüllt werden möchte.
So kann Ärger sehr wertvoll sein, um zu erkennen, dass wir ein unerfülltes Bedürfnis haben und dass unsere Art zu denken, dessen Erfüllung unwahrscheinlich macht.

Um Ärger vollständig auszudrücken, brauchen wir ein klares Bewusstsein für unser Bedürfnis. Anstatt "Leute zu bestrafen", sollten wir unsere Aufmerksamkeit auf "Bedürfnisse erfüllen" lenken.
Das bedeutet, ganz bewusst den Satz "Ich bin wütend, weil du ..." zu ersetzen durch "Ich bin wütend, weil ich ...".
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